Klassische Kardiologie

 

Anamnese und körperliche Untersuchung

Bei jedem Besuch in der Praxis wird mit Ihnen über Ihre Beschwerden, Medikamente und den Verlauf der bisherigen Untersuchungen und Behandlungen gesprochen. Die körperliche Untersuchung erfolgt meist vor der Ultraschalluntersuchung des Herzens. Es ist sehr hilfreich, wenn Sie eine Liste Ihrer Medikamente und aktuellen Blutwerte mitbringen. Labordiagnostik: Alle wesentlichen Blutwerte können in der Praxis abgenommen und überwiegend im eigenen und in einem externen Labor bestimmt werden. Wichtige Blut-Tests zum Ausschluß schwerwiegender akuter Erkrankungen wie z.B. Herzinfarkt oder Lungenembolie sind direkt in der Praxis möglich. Das Ergebnis liegt schon nach etwa 20 Minuten vor. Alle übrigen Ergebnisse liegen in der Regel noch am selben Tag vor. Dr. J. Jehle bespricht die Laborwerte gerne mit ihnen. Sollte kürzlich eine Blutuntersuchung bei ihrem Hausarzt erfolgt sein, können Sie diese gerne mitbringen.

 

EKG, Belastungs-EKG und Langzeit-EKG (Abklärung von Herzrhythmusstörungen)

Das 12-Kanal Ruhe EKG gibt Informationen über eine Vielzahl von Herzerkrankungen. Abgelaufene oder akute Herzinfarkte zeigen sich im EKG. Herzrhythmusstörungen können im 12-Kanal EKG sehr gut festgestellt werden. Das EKG ist neben der körperlichen Untersuchung die grundlegendste Untersuchungsmethode der Kardiologen. Das Belastungs-EKG dient der Diagnose von Durchblutungsstörungen der Herzkranzadern, die erst oder gerade bei körperlicher Anstrengung auftreten können. Das Belastungs-EKG ist eine Basis-Untersuchung bei Verdacht auf eine koronare Herzerkrankung. Durch die körperliche Belastung soll die Herzfrequenz über einen Zeitraum von ca. 10 Minuten in einen zuvor definierten, altersabhängigen Zielbereich angehoben werden. Deshalb sollten Beta-Blocker vor der Untersuchung, nach Absprache mit Ihrem Arzt, pausiert werden. Während der Untersuchung wird das EKG aufgezeichnet und am Ende jeder Belastungsstufe der Blutdruck gemessen. Bei Beschwerden des Patienten kann die Untersuchung sofort beendet werden. Weitere Abbruchgründe sind deutliche Zeichen einer Durchblutungsstörung im EKG, bestimmte Herzrhythmusstörungen und ein zu starker Anstieg des Blutdruckes. Das Langzeit-EKG dient zur Diagnose von Herzrhythmusstörungen. Es zeigt das Frequenzverhalten tagsüber und während der Nacht. Mit einem Langzeit EKG kann das EKG kontinuierlich über einen Zeitraum von 24 oder 48 Stunden, maximal bis zu 7 Tagen aufgezeichnet werden. LZ-EKGs werden vor allem zur Diagnose von Herzrhythmusstörungen abgeleitet.

 

Farbdoppler-Echokardiographie (verschiedene Herzultraschalluntersuchungen)

Bei der Ultraschalluntersuchung des Herzens (Farbdoppler-Echokardiographie) wird das Herz und die großen Blutgefäße untersucht. Die Farbdoppler-Echokardiographie erlaubt eine umfassende Beurteilung der Größe und Funktion aller 4 Herzkammern und der Herzklappen. Der Beginn der Hauptschlagader (Aorta) wird vermessen, soweit einsehbar. Farbdoppler-Echokardiographie ist die aussagekräftigste Untersuchung der ambulanten Kardiologie und wird dementsprechend häufig in der Praxis angewandt. Bei der Stress-Echokardiographie wird die Funktion der linken Herzkammer bei körperlicher Belastung untersucht. Die Untersuchung dient meist zur Erkennung von Durchblutungsstörungen der Herzkranzadern und hat eine höhere Genauigkeit als das Belastungs-EKG. Auch zur Verlaufsbeurteilung bei bekannten Verengungen der Herzkranzadern und zur Einschätzung des Schweregrades von Herzklappenerkrankungen ist die Stressechokardiographie sehr hilfreich. Vor der Untersuchung sollten, in Absprache mit Ihrem Arzt, Beta-Blocker pausiert werden. Kontrastmittelechokardiograhie: Ultraschall-Untersuchung des Herzens mit gleichzeitiger Gabe eines Kontrastmittels zur Verstärkung des Echo-Kontrasts. Die Untersuchung dient zur Erkennung von meist angeborenen Kurzschlussverbindungen im Herzen zwischen den Vorhöfen und den Kammern. Die Technik findet auch Anwendung in der transösophagealen Echokardiographie.

 

Transösophageale Echokardiographie (TEE)

Bei der transösophagealen Echokardiographie wird ein Ultraschallkopf wie bei einer Magenspiegelung an einer langen Sonde in die Speiseröhre eingeführt. Dadurch können bestimmte Anteile des Herzens besser eingesehen werden als bei der transthorakalen Echokardiographie. Sie dient insbesondere der Suche nach Blutgerinnseln in den Vorhöfen, z.B. in der Ursachenforschung nach Schlaganfällen, bei akuten peripheren Gefäßverschlüssen oder vor einer elektrischen Kardioversion z.B. bei Vorhofflimmern. Mit der TEE lassen sich auch Erkrankungen der Herzklappen und der Hauptschlagader (Aorta) genauer beurteilen. Die Untersuchung wird nüchtern und nach einer Rachenbetäubung durchgeführt. DrDr. J. Jehle kann diese Untersuchung ambulant im Spital selbst durchführen.

 

Ultraschalluntersuchung der Halsschlagadern (Duplexsonographie der hirnversorgenden Arterien)

Bei der sonographischen Untersuchung der hirnversorgenden Arterien können Ablagerungen und Verkalkungen festgestellt werden. Diese kommen bei älteren und bei jüngeren Personen vor. Zu den verantwortlichen Gefäß-Risikofaktoren zählen Rauchen, erhöhtes Cholesterin, Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder auch eine erbliche Veranlagung. Durchblutungsstörungen können aus höhergradigen Engstellen ≥75% resultieren, vor allem wenn entsprechende Engstellen oder Verschlüsse beidseitg vorhanden sind. Meist ist eine medikamentöse Therapie indiziert, wobei typischerweise Aspirin, cholesterinsenkende Medikamente („Statine“) und blutdrucksenkende Medikamente eingesetzt werden. Seltener müssen die Arterien operativ oder mittels Stents erweitert werden.

 

24h Langzeit-Blutdruckmessung

Automatische Messung des Blutdruckes über 24 -48h Stunden mittels Oberarmmanschette und Speicherung der Daten (etwa 75 Blutdruck- und Pulsmessungen). Das Gerät misst 15 x 8 x 2 cm, wiegt 250 Gramm und wird unter der Kleidung getragen. Die Messung erlaubt die genaue Erfassung des Blutdruckes am Tage und in der Nacht und klärt im Zweifelsfall die Notwendigkeit einer Blutdruckbehandlung. Bei Patienten mit behandeltem Bluthochdruck wird die Wirksamkeit der Behandlung überprüft.

 

Synkopenabklärung

 Ohnmachtsanfälle (Synkopen) können im Leben eines Menschen vorkommen. Ursächlich sind meist harmlose (vasovagale) Kreislaufreaktionen. Kommt es zu wiederholten Synkopen und/oder zu Verletzungen, sollte nach behandelbaren Ursachen gesucht werden. Im kardiologischen Fachgebiet kommen vor allem ein zu langsamer oder zu schneller Puls ursächlich in Frage. Sinnvolle Untersuchungen diesbezüglich umfassen EKG, Belastungs-EKG, Langzeit EKG, Event oder Loop-Rekorder extern oder als unter der Haut implantiertes Gerät, Kipptischuntersuchung und die elektrophysiologische Untersuchung. Findet sich ein zu langsamer Puls, wird meist ein Herzschrittmacher implantiert, bei zu schnellem Puls oder Herzrasen kommt oftmals eine elektrophysiologsche Untersuchung und Katheterablation zum Einsatz.

 

Ambulante Implantation eines Loop-Recorders (Reveal LINQ)

 Zur Diagnose von selten auftretenden, klinisch bedeutsamen Herzrhythmusstörungen, werden sogenannte 7-Tage Langzeit oder Event-Rekorder ausgehändigt. Diese Geräte werden von außen auf die Brusthaut aufgesetzt, die EKG Aufnahme wird per Knopfdruck gestartet. Für einen längeren Überwachungszeitraum von bis zu 3 Jahren können Loop Rekorder auch unter die Brusthaut implantiert werden. Dies ist vor allem bei Abklärungen von unklaren in grösseren Abständen auftretenden synkopalen Ereignissen empfohlen. Die Implantation kann ambulant mittels lokaler Betäubung in der Kardiologie-Praxis in Vaduz durch DDr. Johannes Jehle durchgeführt werden und dauert wenige Minuten. Die Aufzeichnungen werden regelmäßig teils telemetrisch mit einem speziellen Computer ausgelesen und analysiert.

 

Herzschrittmacher- und Defibrillatorabfragen

Ältere Menschen und/oder Patienten mit Herzerkrankungen benötigen nicht selten einen Herzschrittmacher oder Defibrillator. Der Herzschrittmacher verhindert, dass der Puls zu sehr absinkt und kann bei körperlicher Belastung den Puls nach Bedarf steigern. Der Defibrillator kann zusätzlich zu der Herzschrittmacherfunktion gefährliche Formen von Herzrasen beenden. Herzschrittmacher und Defibrillator werden im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthaltes unter die Brusthaut implantiert. Das Aggregat wird über eine oder mehrere Elektroden mit dem Herz verbunden. Darüber können Schrittmacher und Defibrillator das EKG kontinuierlich überwachen und bei Bedarf das Herz stimulieren. Welches Aggregat implantiert wird, hängt von Art der Herzerkrankung und den Beschwerden ab. Die Schrittmacher und Defibrillatoren werden in den kardiologischen Vertragskliniken Liechtensteins implantiert. Die Nachsorge und Abfrage erfolgt in der Kardiologie Praxis von DDr. Johannes Jehle in Vaduz. Dabei wird das Aggregat mit einem speziellen Computer abgefragt und alle Funktionen werden sorgfältig überprüft. Falls erforderlich kann die Einstellung des Schrittmachers oder Defibrillators geändert werden. Herzschrittmacher werden alle 6-12 , Defibrillatoren alle 3-6 Monate überprüft.